Weiterführende Informationen
„Was brauche ich, um das Leben auszuhalten? - Ich halte alles aus, wenn ich weiß, dass das Leben mich braucht." (Elisabeth Lukas)
Inhalt
Was ist eine Depression?
Die Frage scheint gar nicht so leicht beantwortbar, denn Depressionen haben viele Gesichter. Gemäß dem aktuellen Diagnosemanual bestehen die Hauptsymptome einer Depression in einer gedrückten Stimmung, der Verminderung des Antriebs, Freud- und Interessenlosigkeit, sowie Schlaf-, Appetit- und Konzentrationsstörungen. Auch das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen können beeinträchtigt sein. Häufig liegt sehr negativistisches Denken mit der Tendenz zu einer ständigen Grübelneigung und Gedankenkreisen vor. Die Themen können mitunter wahnhafte Formen (Versündigungs- Schuld-, Verarmungswahn) annehmen.
Den Betroffenen fällt es auch zunehmend schwer, ihren täglichen Anforderungen nachzukommen. Auch somatische Symptome wie ein frühmorgendliches Tief, eine psychomotorische Unruhe oder Umtriebigkeit sowie Gewichts- und Libidoverlust können auftreten. (siehe https://www.icd-code.de/icd/code/F32.-.html )
Ursachen von Depressionen
Hinsichtlich der Krankheitsentstehung geht die Forschung aktuell von einer multifaktoriellen Genese depressiver Beeinträchtigungen aus. Zu nennen sind hier:
- Genetische Faktoren
- Störungen im Neurotransmitterhaushalt
- Kritische Lebensereignisse
- Psychologische Fehlentwicklungen
- Chronobiologische Faktoren (Störungen der biologisch ablaufenden Rhythmen, wie z.B. bei der „Winterdepression“)
- Körperliche Erkrankungen
- Medikamente
(Schweitzer, Rudolf; Koeslin, Jürgen: Neurologie und Psychiatrie. München: Urban & Fischer Verlag 2012)
Die Depression tritt zudem nicht nur als Haupterkrankung auf. Eine depressive Symptomatik kann sich ebenfalls vor dem Hintergrund anderer psychischer Erkrankungen (Schizophrenien, Persönlichkeitsstörungen, Angst- und Zwangsstörungen, sowie Suchterkrankungen) herausbilden.
Behandlung der Depression
Auch bezüglich der Behandlung werden mehrere Ansätze verfolgt. Bei schweren und mittelgradigen Depressionen ist eine medikamentöse Behandlung (Antidepressiva, Phasenprophylaktika) meist unabdingbar, insbesondere wenn die Vermutung besteht, dass die Ursache in einer Störung des Neurotransmitterhaushaltes besteht. Nach Abklingen der akuten Symptomatik sollte die Behandlung durch psychotherapeutische Gespräche ergänzt werden.
Bei leichten Depressionen oder Depressionen, die vor dem Hintergrund krisenhafter Ereignisse aufgetreten sind, reicht meistens eine psychotherapeutische Behandlung aus.
Im klinischen Alltag finden auch Behandlungsformen wie die Elektrokrampftherapie (bei schweren, therapieresistenten Depressionen), sowie Lichttherapie oder therapeutische Schlafentzug Anwendung.
- Sollten Ihnen Symptome einer Depression auffallen, empfehlen wir Ihnen, sich bei einem Arzt vorzustellen.
Suizidalität
Im Rahmen depressiver Erkrankungen kann es zu Suizidgedanken, -androhungen oder -handlungen kommen. Insbesondere für Angehörige von psychisch kranken Menschen stellt die Suizidalität eine besondere Herausforderung dar.
Suizidgedanken und -ankündigungen sind in jedem Fall ernst zu nehmen.
Sofern solche in Erscheinung treten, wenden Sie sich bitte sofort an eine der zuständigen Krisenhilfen. (siehe auch Punkt: Krisenhilfen)